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Schnelles Internet bis ans Schleiufer

Mit Hochgeschwindigkeitsinternet auf der Terrasse im Ferienhaus in der Marina Hülsen sitzen und den Urlaub an der Schlei genießen? Das bleibt dank der Kooperation von drei Partnern kein Traum mehr...

Urheber: SHZ

..In etwa einem Vierteljahr werden 21 Ferienhäuser über Glasfaserkabelhausanschlüsse verfügen und den Nutzern je nach Tarifwahl Internetsurfen mit 50 Megabit (MBit) Leistung ermöglichen. "Architekt dieser Lösung ist Peter Doose, ihm gebührt ganz großer Dank", sagte gestern bei der Vorstellung des Vorhabens Christoph Heinrichs, Mitgeschäftsführer der Marina Hülsen. Doose, Geschäftsführer der Firma Abwassertechnik Groß Wittensee, wurde mit dem Anschluss der Ferienanlage mit später 36 Ferienhäusern an das Klärwerk Kosel beauftragt. Dabei kam dem Geschäftsmann die Idee, parallel zu dem Abwasserrohr Leerrohre für Internetkabel zu verlegen. Und damit die nicht leer bleiben, schloss er sich mit Stefan Frech, Geschäftsführer der Firma FreiKom als Provider für Internetleitungen zusammen. Ohne weitere Anschlussnehmer für das schnelle Internet wäre das Vorhaben aber nicht zustande gekommen, stellte Frech fest. So knüpfte Doose Kontakte nach Bohnert und fand in der Firma Net-Insiders von Frederik Horn höchst interessierte Ansprechpartner. "Wir sind kurz davor gewesen zu entscheiden, ob das schnelle Internet zu uns kommt, oder die Firma zum schnellen Internet hin zieht", sagte Horn. Und als von Seiten der Gemeinde und der Ausschreibung für das Internet kaum noch Hoffnung auf einen Anschluss bestand, habe man mit viel Energie die Alternative verfolgt, so Horn. Gemeinsam mit Doose wurde dann in Bohnert die Werbetrommel gerührt und 39 Haushalte bekundeten ebenfalls Interesse. Auf dieser Grundlage konnte das Projekt starten, fasste Doose zusammen und lobte dabei die Zusammenarbeit mit dem Amt Schlei-Ostsse und dem Leitenden Verwaltungsbeamten Gunnar Bock.

Kommenden Montag werden die Bagger anrollen und die Erde auf etwa sechs Kilometern zwischen Hülsen und der Kläranlage in Kosel öffnen. Etwa acht Wochen werden die Arbeiten dauern, dann wird die bisherige Gebietskläranlage an das Klärwerk angeschlossen. "Diese Lösung ist teurer als eine Alternative, aber langfristig die bestmögliche Lösung", sagte Heinrichs.

Für die technische Ausstattung und den Einbau der Glasfaserkabel und der Zweigstellen wird dann die Firma FreiKom sorgen. In einem ersten Schritt wird dazu in Bohnert ein zweiter Kabelverzweiger neben dem bestehenden installiert und die Telefonanschlüsse der Haushalte, die wechseln wollen, umgeklemmt, so Frech. Diese Anschlüsse werden auf der Basis von ADSL (asymetrischen DSL) über die vorhandenen Kupferleitungen Internet und Telefon nach Bohnert bringen. Statt bisher maximal zwei MBit in Bohnert sind dann je nach Entfernung zum Übergabepunkt bis zu 16 MBit möglich.

Das war für die Firma Net-Insiders ein absolutes Muss, um den Betrieb mit etwa sieben Mitarbeitern in Bohnert fortzuführen, sagte Horn. Bisher habe man teils Stunden gewartet, bis Daten übertragen wurden. Und auch Heinrichs berichtete, dass seine Kunden und Urlauber den Komfort von Internet verlangten. Wie Strom, Wasser und Abwasser gehöre ein Telefon/Internetanschluss zur Grundversorgung, ergänzte Doose, der auf einen Bewusstseinswandel der Hauseigentümer hofft. Man könne nicht schnelles Internet für beispielsweise 20 Euro im Monat erwarten, wenn die Infrastruktur nicht da sei wie bei Strom oder Wasser. Diese zu erstellen könnten weder Land noch Gemeinden schaffen, da sei privatwirtschaftliches Handeln im Verbund nötig, so wie in diesem Fall.

Für Kosels Bürgermeister Heinz Zimmermann-Stock ist die Lösung ein Glücksfall. Seit er vor etwas mehr als zwei Jahren Bürgermeister wurde, habe er sich um schnelles Internet in allen Ortsteilen bemüht. In Kosel und Missunde baue derzeit ein Provider ein Netz auf und in Bohnert und Hülsen würden jetzt die technischen Voraussetzungen geschaffen. "Das so etwas möglich wird, hätte ich nie gedacht", gab er zu. Und das Netz sei noch ausbaubar, ergänzte Doose. Er kenne landesweit keinen Fall, in dem Häuser direkt an Glasfaserkabel angeschlossen würden. Das FTTH (Fibre to the home) sei die Zukunft, ergänzte Frech. FreiKom berät Anwohner, die Interesse an einem Anschluss haben oder die Möglichkeiten prüfen möchten.


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Frederik Horn

Autor:
Frederik Horn
Chief Executive Officer (CEO)
Datenschutzbeauftragter DSB-TÜV

Fred ist Visionär und Gründer von netinsiders. Seine Leidenschaft: Jedes Unternehmen oder Projekt unserer Kunden durch einfache und effiziente digitale Software und Tools auf Online Erfolg zu polen.

Erstellt:17.06.2010
Letzte Aktualisierung:23.12.2017