Bohnerter sind künftig fix im Netz

Allerdings ist dies maßgeblich einer gelungenen Kooperation zu verdanken, wie gestern alle Partner beim symbolischen ersten Spatenstich hervorhoben. Denn bezahlbar wird die ganze Sache nur, weil sich Christoph Heinrichs, einer der beiden geschäftsführenden Gesellschafter der Marina-Hülsen GmbH, für den Zentralanschluss des Ferienhausgebietes an die Koseler Kläranlage entschied. Und im Zuge der dafür erforderlichen Erdarbeiten wird das Kabel gleich mitverlegt. Für 3,4 Kilometer Leitung entfallen so die Extra-Kosten, nur etwa ein Kilometer weiterer Erdarbeiten muss bezahlt werden. Dass Heinrichs 21 Häuser bei der Erschließung auch gleich Glasfaserleitungen erhielten und dadurch nun das superschnelle FTTH (Fibre to the Home) möglich wird, ist dem Groß Wittenseer Abwassermeister Peter Doose mit zu verdanken, der so etwas bei Neubaugebieten gern anregt. Doose lässt das Hülsener Abwassernetz und nun auch DSL-Leerrohre verlegen. In der nächsten Woche will er anfangen.

Durch FTTH wird in Hülsen die schier unglaubliche Übertragungsgeschwindigkeit von einem Gigabit pro Sekunde bei Up- und Download möglich. In Bohnert sollen es immerhin zwei bis 16 MBit/s downstream sein. Die monatlichen Gebühren der Nutzer sollen je nach Leistung bei 30 bis 70 Euro liegen.

Sie werden dann Kunden des dritten Kooperationspartners im Bunde, des Providers FreiKom aus Schwesing. „Ohne dieses Unternehmen ginge gar nichts“, betonte Heinrichs. Schon vor längerer Zeit hatte Bürgermeister Heinz Zimmermann-Stock Kontakt zu Stefan Frech, Vertreter dieser Firma, aufgenommen. Frech ist im Bilde, welche Datenautobahnen für Kosel in Frage kommen. Dass eine der DSL-Leitungen eines großen norddeutschen Telekommunikations- Unternehmens nun für besagtes Projekt genutzt werden kann, ist sein Verdienst. Das Rohr führt unter der Schlei durch und kommt bei Missunde heraus.

FreiKom wiederum hätte sich auf die ganze Sache angesichts Investitionen in sechstelliger Höhe ohne garantierte Kunden nicht einlassen können. Hier nun kommt die Bohnerter Internet-Agentur Net-Insiders ins Spiel. Geschäftsführer Frederik Horn hat großes unternehmerisches Interesse an schnellem Internet und wird somit Großkunde. Wegen der bisher dürftigen Bohnerter Übertragungsrate, besonders im Upload, habe er bereits mit dem Gedanken gespielt, den Firmensitz zu verlegen, bekannte er gestern. Wie es aussieht, ist dies nun nicht mehr nötig.

Der Bürgermeister, der sich seit Beginn seiner Amtszeit vor zwei Jahren für schnelles Internet einsetzt, hofft jetzt darauf, dass sich möglichst viele Bohnerter bei der FreiKom, Tel.             04841/93691760      , melden. Auskunft gibt auch unter Tel.             04355/181718-0       die Firma NET-insiders.